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Eine unerwartete Ursache für eine reduzierte Trockenmasseaufnahme in Schottland | Dr. Dekker

Hallo, ich bin Tierarzt Dr. Dekker, Fütterungsberater für Wiederkäuer. Ich treffe und besuche viele verschiedene Landwirte in verschiedenen Ländern. Jeder mit seiner eigenen Geschichte, Arbeitsweise, aber immer mit dem Ziel, sich gut um seine Kühe zu kümmern und nachhaltig und rentabel zu sein. Einige Geschichten sind inspirierend und es lohnt sich, sie zu teilen! Es ist immer schön zu lesen, wie andere Landwirte in Europa ihre Betriebe weiterentwickeln und verbessern. Ich möchte die Geschichte eines Betriebs im Süden Schottlands erzählen, welcher sich Sorgen über die Trockenmasseaufnahme (DMI) bei ihren Kühen machte.

21.04.2022, Letztes Update 26-11-2025

Hallo, ich bin Tierarzt Dr. Dekker, Fütterungsberater für Wiederkäuer. Ich treffe und besuche viele verschiedene Landwirte in verschiedenen Ländern. Jeder mit seiner eigenen Geschichte, Arbeitsweise, aber immer mit dem Ziel, sich gut um seine Kühe zu kümmern und nachhaltig und rentabel zu sein. Einige Geschichten sind inspirierend und es lohnt sich, sie zu teilen! Es ist immer schön zu lesen, wie andere Landwirte in Europa ihre Betriebe weiterentwickeln und verbessern. Ich möchte die Geschichte eines Betriebs im Süden Schottlands erzählen, welcher sich Sorgen über die Trockenmasseaufnahme (DMI) bei ihren Kühen machte.

 

Häufige Ursachen für verminderte DMI:

Unterwegs diskutierten wir all die normalen Dinge, welche die DMI vermindert und was wir erwarten:

  • Mangel an Futterraum
  • Futterbarrieren, die den einfachen Zugang zum Futter erschweren
  • Verunreinigte Futtertröge
  • Unregelmäßige Fütterungszeiten
  • Selektion der Ration
  • Wassermangel
  • Schlechter Futterqualität
  • Mangelhafte Rationsgestaltung
  • Futter wird zu selten nachgeschoben
  • Verdorbenes Futter durch Nacherwärmung

Bei der Ankunft sah auf den ersten Blick alles ordentlich aus, ein sauberer und gut organisierter Hof. Moderner Stall mit geräumigen Liegeboxen und ausreichend Futterplatz sowie vielen gut erreichbaren Tränken.

Heatstress barnAbkalbestall_Brokering_1 (1)-1Was haben wir 

festgestellt?

Das Erste, was uns auffiel war, dass das Futter seit einigen Stunden nicht mehr angeschoben worden war, aber noch auffälliger war die Hitze im Stall. Die Außentemperatur betrug etwa 20°C, aber im Futtergang war es deutlich wärmer. Beim Gang durch den Stall war deutlich zu sehen, dass die Kühe sich nicht wohlfühlten und oft sogar flach in der Box lagen. Einige Kühe "pumpten" sichtbar und die Aktivität war sehr eingeschränkt. 

Der Unterschied zwischen der Innen- und Außentemperatur war so groß, dass wir unser Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsmessgerät aus dem Auto holten. Dieses zeigte eine Stalltemperatur von fast 30 °C in Kombination mit einer hohen Luftfeuchtigkeit an. Das machte uns noch deutlicher, dass die Kühe wirklich unter Hitzestress litten.

Von schlecht zu schlechter... 

Eine Reihe von Faktoren verschlimmerte die Situation noch. Die Westseite, wo die meisten Kühe unter der Hitze litten, war der Morgensonne voll ausgesetzt, während die Wand komplett geschlossen war. An diesem Tag wehte zwar eine leichte Brise, aber aufgrund der mangelnden Belüftung konnte die warme Luft kaum aus dem Stall entweichen. Die Kühe litten sichtbar darunter, und wir riefen den Viehzüchter an, um unsere Beobachtungen mit ihm zu besprechen.

Wir wiesen darauf hin, dass die Kombination aus Luftfeuchtigkeit und Temperatur zu einer starken Hitzebelastung für die Kühe im Stall führte und dass einige Kühe sichtbar sehr darunter litten. Wir sprachen auch über die geschlossene Seitenwand des Stalls. Der Grund für die geschlossene Wand war eine Beschwerde eines Nachbarn über Geruchs- und Lärmbelästigung 

Phibro-THI-grafiek-DETabelle 1: Temperatur-Feuchte-Index zur Überprüfung der Wahrscheinlichkeit von Hitzestress. Quelle: Nationale Informationsdienste für Tierseuchen

Der Rat an den Landwirt war, die Wand wieder zu öffnen und auch den Durchgang im Stall zu öffnen, damit die Kühe auf die andere Seite des Stalls laufen können, wenn die Sonne heiß auf die Westseite des Stalls scheint. Der Landwirt war sich nicht bewusst, dass die Kühe auch in dieser Zeit stark unter Hitzestress leiden konnten.

Es war klar, dass der Grund für die verminderte Futteraufnahme im Hitzestress lag. Neben einer verminderten Futteraufnahme verursachte der Hitzestress auch einen Anstieg der Zellzahl und einen deutlichen Rückgang der Produktion. Wir besprachen den Einfluss von Hitzestress mit dem Landwirt, und er erwähnte neben den anderen Problemen auch die deutlich verminderte Fruchtbarkeit in dieser Zeit. Als der Landwirt erkannte, dass der Hitzestress hauptsächlich durch die von ihm selbst vorgenommenen Anpassungen verursacht und verschlimmert wurde, war er sehr enttäuscht, aber auch froh, dass er nun wusste, wie er dieses Problem lösen konnte.

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Lektion gelernt

  • Hitzestress kann überall auftreten, auch in Schottland.
  • Beobachten Sie immer, was im Stall passiert, und achten Sie nicht nur auf die Wettervorhersage und die Außentemperatur.
  • Investieren Sie ein paar Euro in ein vernünftiges Temperatur- und Feuchtigkeitsinstrument, um die Dinge im Auge zu behalten, auch wenn Sie nicht da sind.
  • Erlauben Sie immer eine ausreichende Belüftung und berücksichtigen Sie die lokalen. klimatischen Bedingungen, z. B. niedrige Sonne im Osten, blockierte Raumeindeckung usw.
  • Ermöglichen Sie es den Kühen, sich frei in die Bereiche des Stalls zu bewegen, die weniger von Hitze / direkter Sonneneinstrahlung betroffen sind.
  • Ständiger Zugang zu sauberem/frischem Wasser.

Was könnten Sie heute tun?

 Hitzestress ist auch in unserem Land ein Problem, und auch wenn die sichtbaren Symptome gering sind, können sie einen großen Einfluss auf die Produktion und Effizienz Ihrer Kühe haben. Dies ist ein wichtiger Punkt, den Sie berücksichtigen sollten, wenn Sie Ihren Betrieb in Bezug auf Produktion und Gesundheit verbessern und optimieren möchten. Fordern Sie einen kostenlosen Hitzestress-Scan für Ihren Betrieb an und nehmen Sie sich etwas Zeit, um die Checkliste durchzugehen und zu beurteilen, wie gut Ihre Kühe bereits auf Hitzestress vorbereitet sind. Wir helfen Ihnen gerne dabei, die (Auswirkungen von) Hitzestress in Ihrem Betrieb zu reduzieren. Melden Sie sich auf unserer Website für einen kostenlosen Betriebsscan an und erfahren Sie, wie wir Ihnen helfen können. 

checkliste hitzestressmanagement

Arnout Dekker
Arnout Dekker
Arnout Dekker ist Business Manager Europe von Phibro und verfügt über 7 Jahre Erfahrung als Tierarzt. Er hat eine Leidenschaft für Kühe und Milchwirtschaft. Was ihn antreibt und motiviert, ist, Landwirten mit Ratschlägen und bewährten Produkten dabei zu helfen, ihre Kühe gesund zu halten, bessere Leistungen zu erbringen und rentabler und nachhaltiger zu arbeiten.

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